Diese Diplomarbeit analysiert drei österreichische Dramen aus den 80er Jahren: Burgtheater. Posse mit Gesang (1985) von Elfriede Jelinek, Kein schöner Land (1987) von Felix Mitterer und Heldenplatz (1988) von Thomas Bernhard. In allen drei Dramen behandeln die SchriftstellerInnen das Thema der nationalsozialistischen Vergangenheit Österreichs, was in der österreichischen Öffentlichkeit als Hass gegenüber der eigenen Heimat interpretiert wurde. Elfriede Jelinek zeigt, wie leicht sich die nationalsozialistische Ideologie durch die Propagandakunst in Österreich verbreitete. Bernhard und Mitterer zeigen, wie groß die Folgen von Nationalsozialismus in Österreich für die jüdischen Familien in Wien und in einem Dorf in den Tiroler Bergen waren. Die Vermeidung und Nichtbeachtung der nationalsozialistischen Vergangenheit schaden der Gesellschaft sogar fünfzig Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Deswegen brechen diese SchriftstellerInnen das Schweigen und gehen mit der Vermeidung von Schuldbekenntnis scharf ins Gericht. Sie bringen die Vergangenheit absichtlich ans Licht, um in der Öffentlichkeit Diskussionen über dieses wichtige Thema zu initiieren und so das für die Gesellschaft schädliche Problem zu lösen.

This thesis analyzes three Austrian dramas from the 80s: Burgtheater. Posse mit Gesang (1985) by Elfriede Jelinek, Kein schöner Land (1987) by Felix Mitterer and Heldenplatz (1988) by Thomas Bernhard. In all three dramas, the authors deal with the issue of National Socialist past in Austria, which the Austrian public interprets as hate towards their homeland. Elfriede Jelinek shows how easily the Nazi ideology spread through the art of propaganda in Austria. Bernhard and Mitterer, on the other hand, show how serious the consequences of National Socialism in Austria were for Jewish families in Vienna and in a village in Tyrol. Avoiding and ignoring the Nazi past has its harmful effects on the society even fifty years after the Second World War. That is the reason why these authors break the silence and take a sharp stand against the avoidance of admitting the collective guilt. They deliberately bring the past to light in order to initiate public discussions about this important topic and to solve the problem harmful to society from within.